Immerhin jesund

Wer uns kennt, der kennt uns. Und derjenige weiß dann auch um den Fluch, der gefühlt seit Menschengedenken auf Jimmy Filter lastet.
Für alle anderen sei er hier niedergeschrieben.
Vorab: uns allen geht es gut und wir erfreuen uns bester Gesundheit.
Aber da ist halt dieser eine, kleine, dunkle Fleck, ein schwarzes Mal gewissermaßen, das wir mit uns tragen. Und seine Geschichte geht so:

Es ist viele, viele Jahre her, man dürfte das Jahr 1987 geschrieben haben oder 2003, jedenfalls war es eine dunkle, neblige Nacht, und zwar sowohl draußen in den Straßen der Stadt als auch im filterlichen Probegewölbe. Wir übten gerade wie wild an einem Song herum, der möglicherweise den Arbeitstitel “Klöffklöff” oder “Plotschinski”, sicherlich aber irgendeinen ähnlich bescheuerten Arbeitstitel trug, weil das traditionell nun mal so ist. Auch so ein Fluch, aber ein anderes Thema.

Jedenfalls klopfte es plötzlich an der Tür, wir öffneten und dort stand ein altes Mütterchen mit einem Körbchen voller Obst, das sie uns anpries. Fanden wir grundsätzlich nett, jedoch hatten wir alle wenig Bock auf Vitamine, dagegen aber heftigen Bierdurst, was wir der Alten dann auch prompt und vielleicht auch ein wenig unhöflich zu verstehen gaben, und das war dann wohl auch der Haken: sie war ob unserer Abfuhr ordentlich erbost. Und zwar so heftig, dass sie geschwind einen Zauberstab durch die Luft wirbelte, einen wirr klingenden Zauberspruch in den Kellerraum rief und daraufhin irre lachend hinwegschwebte.
Damals lachten wir noch. Haha, was für eine Irre, nur Bekloppte unterwegs, alle verrückt. Haha.
Aber die Alte hatte uns verflucht. Seither ist der Jimmyfilter-Zeitbegriff ein ganz besonderer. Vergeht für den Rest der Menschheit ein Quartal, so ist das für uns höchstens eine Woche. Umgekehrt gilt also: kündigen wir für die nächsten Wochen irgendetwas an, kann sich der normale Mensch getrost darauf einstellen, dass nun monatelang nichts passieren wird. Aber nicht, weil wir faul sind. Sondern nur, weil eben der Fluch so schwer lastet.
In Wirklichkeit sind wir natürlich schwer beschäftigt und hoch konzentriert. Und proben und planen und nehmen auf und alles. Und der Rest der Menschheit wird das alles auch erfahren. Nur eben, wegen der alten Hexe, reichlich später als wir.

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